Samstag, 25. September 2004
Fetzen --3
tobyyy, 00:26h
Rückgabe einer Chemiearbeit in einer 6. Klasse. Die Arbeit ist recht gut ausgefallen, es gab sogar zwei Einsen. Wie üblich verlange ich von allen, die schlechter als 2 geschrieben haben eine Berichtigung. Schon bei der Besprechung merke ich, dass einige Mädchen schon mit der Berichtigung angefangen haben. Erstmal habe ich nichts dagegen. Ich bin ja schon froh, dass sie es überhaupt machen. Irgendwann stört es mich aber und ich gehe hin, um es zu unterbinden. Ich sehe, dass sie eine der guten Arbeiten da liegen haben, von der sie abschreiben. Als ich da stehe fordert der Junge nun endlich mal seine Arbeit zurück. Eines der Mädchen sagt leise aber gut vernehmlich: "Arschloch!"
Nach einigen Schrecksekunden, versuche ich dem Mädchen begreiflich zu machen, wie nett es doch ist, wenn man denjenigen, der einem gerade geholfen hat, Arschloch nennt. Sie scheint es nicht zu begreifen. Ich frage sie, ob sie meint, dass ihr nochmal jemand helfen wird, wenn sie mit den Leuten so umgeht. Sie redet sich raus, entschuldigt sich erst, nachdem ich es von ihr verlange.
Vermutlich war meine Intervention wieder mal sehr unpädagogisch. Aber muss man den Kindern nicht klarmachen, welche Konsequenzen ihr Verhalten haben kann. Und das Hilfe ein hohes Gut ist?
PS: Der beschimpfte Schüler, ein lieber, engagierter Junge, wird sich hoffentlich nicht von seiner Hilfsbereitschaft abhalten lassen.
Nach einigen Schrecksekunden, versuche ich dem Mädchen begreiflich zu machen, wie nett es doch ist, wenn man denjenigen, der einem gerade geholfen hat, Arschloch nennt. Sie scheint es nicht zu begreifen. Ich frage sie, ob sie meint, dass ihr nochmal jemand helfen wird, wenn sie mit den Leuten so umgeht. Sie redet sich raus, entschuldigt sich erst, nachdem ich es von ihr verlange.
Vermutlich war meine Intervention wieder mal sehr unpädagogisch. Aber muss man den Kindern nicht klarmachen, welche Konsequenzen ihr Verhalten haben kann. Und das Hilfe ein hohes Gut ist?
PS: Der beschimpfte Schüler, ein lieber, engagierter Junge, wird sich hoffentlich nicht von seiner Hilfsbereitschaft abhalten lassen.
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lunally,
Samstag, 25. September 2004, 01:05
Aus meiner laienhaften Sicht, aber in Erinnerung an meine Kindheit: WAS war daran unpädagogisch? Grenzen aufzeigen ist doch so richtig. Und das Verlangen einer Entschuldigung aus meiner Sicht legitim.
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dark,
Samstag, 25. September 2004, 12:20
Sehe ich auch so.
Nicht nur richtig, sondern auch wichtig ist das Aufzeigen von Grenzen. Wie sollen sie sich sonst zurecht finden, wenn sie nicht wissen, wo ihre eigenen Grenzen und wo die der anderen sind? Ich hätte es nicht anders gemacht.
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