Freitag, 11. März 2005
Schneeland
Was für ein betörender Film. Dass er irgendwie gut sein musste, war mir schon klar, sonst wäre ich nicht hineingegangen. Aber er hat dann doch meine Erwartungen übertroffen. Und wenn man nach 142 Minuten das Ende noch nicht herbeisehnt, sondern im gegenteil noch hätte weitersehen mögen, dann spricht das für Qualität.

Die Geschichte ist vielleicht arg konstruiert: Eine Frau flüchtet sich nach dem Tod ihres Mannes ins lappländische Schneeland, um ihm zu folgen. Sie findet dabei an einem einsamen Gehöft im Schnee die leiche einer alten Frau. In ihrem Haus erforscht sie ihr Leben.
Ina wuchs bei ihrem brutalen Vater auf, der sie schlug und nach dem Tod ihrer Mutter auch missbrauchte. Doch Ina - sehr sehr eindringlich gespielt von Julia Jentsch - lernt, sich immer mehr zu wehren und ihm zu widerstehen. Dann lernt sie Aron kennen nd lieben. das Glück ist ihnen zwar nicht vergönnt, weil Aron kurz vor der Hochzeit im Eis einbricht, aber Ina bekommt noch ein Kind von ihm. Und die daraus erwachsene Familie scheint noch eine Wiedergutmachung für Ina zu werden...

Der Film ist ein Wechselbad zwischen Brutalität und Liebe, das man zwischendurch auch mal nur schwer erträgt. Aber das Versinken in den schönen Frauengesichtern (Maria Schrader, Julia Jentsch und Ina Weisse) und eindrucksvollen Männergesichtern (Thomas Kretschmann, Oliver Storkowski, Ulrich Mühe) überdeckt diesen harten Kontrast immer mehr.

Fazit: Unbedingt sehenswert!

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