Samstag, 25. September 2004
Alternative?
Höre gerade in III nach 9, dass Mark Knopfler auch mal Lehrer war. Genau wie Sting ja sowieso. Achja: und Heinz Rudolf Kunze.
Vielleicht sollte ich mal meine Klampfe wieder rausholen.


Oder belasse ich es dabei, mir mal wieder "brother in arms" anzuhören?!

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Fetzen --4
Freitag, 6. Stunde, Physik. Ist eh schwierig, die Kids bei der Stange zu halten. Und dann ist da noch ein Schüler, der sich mit seinen lockeren, aber durchaus auch witzigen Sprüchen immer auf der Grenze zwischen Störung und Auflockerung balanciert. Heute ist er gut in Form, er nervt mich eher, aber ich bin nachsichtig, weil ich wahrscheinlich lieber über seine Sprüche lachen und den Unterricht vergessen würde. Irgendwann lassen sich die Schüler von der Wandkarte mit dem Periodensystem ablenken und es kommt die übliche Frage danach, die ich wie üblich scherzhaft beantworte, dass es in der 9./10. Klasse auswendig gelernt werden müsse. Manche glauben das sogar ;-)
Der Schüler mit den Sprüchen sagt schließlich laut: "Periodensystem - alle 28 Tage?" Dieser "Zusammenhang ist mir in den 25 Jahren, in denen ich es kenne, nicht eingefallen. Nun muss ich selber sehr lachen und falle endlich aus der Rolle ;-)

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Fetzen --3
Rückgabe einer Chemiearbeit in einer 6. Klasse. Die Arbeit ist recht gut ausgefallen, es gab sogar zwei Einsen. Wie üblich verlange ich von allen, die schlechter als 2 geschrieben haben eine Berichtigung. Schon bei der Besprechung merke ich, dass einige Mädchen schon mit der Berichtigung angefangen haben. Erstmal habe ich nichts dagegen. Ich bin ja schon froh, dass sie es überhaupt machen. Irgendwann stört es mich aber und ich gehe hin, um es zu unterbinden. Ich sehe, dass sie eine der guten Arbeiten da liegen haben, von der sie abschreiben. Als ich da stehe fordert der Junge nun endlich mal seine Arbeit zurück. Eines der Mädchen sagt leise aber gut vernehmlich: "Arschloch!"
Nach einigen Schrecksekunden, versuche ich dem Mädchen begreiflich zu machen, wie nett es doch ist, wenn man denjenigen, der einem gerade geholfen hat, Arschloch nennt. Sie scheint es nicht zu begreifen. Ich frage sie, ob sie meint, dass ihr nochmal jemand helfen wird, wenn sie mit den Leuten so umgeht. Sie redet sich raus, entschuldigt sich erst, nachdem ich es von ihr verlange.
Vermutlich war meine Intervention wieder mal sehr unpädagogisch. Aber muss man den Kindern nicht klarmachen, welche Konsequenzen ihr Verhalten haben kann. Und das Hilfe ein hohes Gut ist?
PS: Der beschimpfte Schüler, ein lieber, engagierter Junge, wird sich hoffentlich nicht von seiner Hilfsbereitschaft abhalten lassen.

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Fetzen --2
Aufregung im Lehrerzimmer. Eine Kollegin erblickt neben der Tür eine schöne große Spinne und prallt regelrecht zurück. Ich habe mich nicht lange bitten lassen, um das Tier mit einer Dose zu entfernen und es durchs Fenster auf den Schulhof schweben zu lassen. Anfassen musste auch nicht unbegingt sein. Im Notfall ginge das auch, aber wenn ein Gefäß zu Hand ist, find ich das besser.
Am nächsten Tag stolpern wir auf dem Weg zum Computerraum über die gleiche Spinne (nicht dieselbe - vermute ich mal). Während sich die meisten mit Grauen abwenden - auch viele Jungs - stürzt sich eine Siebtklässlerin mit Begeisterung auf das Tier und nimmt es auf die Hand. Die Hälfte der Stunde sitzt die Spinne ruhig auf ihrer Hand. Ich bin beeindruckt.

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Fetzen --1
Wir sitzen und beraten in der Klassenkonferenz über mehrere Schüler. Einen von ihnen müssen wir der Schule verweisen, einen anderen drohen wir den Ausschluss vom Unterricht an. Dieser Schüler zappelt am nächsten Tag selbstkritiklos wie ehedem im Physikraum herum, begrabbelt die Gasventile. In einem unbeobachteten Moment nimmt er sich einen Trafo-Stecker vom Lehrerpult und steckt ihn in die Netzsteckdose an seinem Tisch. Der Kurzschluss jagt die Sicherung heraus. Sonst passiert nichts.
Der Schüler streitet alles ab, regt sich darüber auf, dass ich ihn zusammenfallte.
Das war meine bisher dichteste Annäherung an den Knast...

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