Samstag, 20. Dezember 2003
Weihnachtswettervorhersage
ja, wenn Ihr jetzt meintet, hier würde ein echte Vorhersage kommen: Pech gehabt.
Es ist so spannend wie selten. Die Wetterfreaks überschlagen sich alle 6 Stunden (dann erscheinen die neuen Wettermodelle) in positiver oder negativer Hinsicht. Es schwankt von mild und Regen bis zum kalten Schneesturm.
Sicher ist immer noch nichts.
Nur dass es morgen beginnt zu stürmen, das scheint sicher (nur wie stark ist noch unklar).

Wer die Diskussionen miterleben möchte:
http://www.wetterzentrale.de/forum

Aber Vorsicht: Selbst wenn man schon länger mitliest, versteht man das Fachkauderwelsch nicht immer. Und einige der Leute sind schon etwas wunderlich ;-)

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Freitag, 19. Dezember 2003
Schools out for this year...
letzter Schultag. Lange herbei gesehnt, auch gefürchtet, weil gnadenloser 6-Stunden-Schultag (wg Erlasslage und organisatorischer Notwendigkeiten).
Viele spektakuläre Gedanken konnte ich mir nicht machen, aber er lief gut durch:
In den ersten beiden Stunden zeigte ich den 5. Klassen "Nomaden der Lüfte" (zumindest die Hälfte). Wer diesen Film nicht kennt, muss ihn unbedingt irgendwie mal sehen: ein Film über Zugvögel, so schön, dass mir im Kino fast die Tränen kamen und ich nun immer noch jedesmal schlucken muss.
Leider fehlte mir der Adrenalinpegel, sodass ich zwischendurch ein, zweimal wegnickte ;-)

3. Stunde: Fies wie ich bin (aber es ging auch nicht anders) ließ ich meine Schüler noch eine WUK-Arbeit schreiben. Meine Appelle, doch bitte kurz zu antworten, verhalten ungehört (wann soll ich das alles lesen?).

4. Stunde: blöde Diskussion mit den üblichen Verdächtigen, dann aktuelle Chemie der Feuerwerkskörper (im Prinzip der Wunsch, die Nasen bitte alle im neuen Jahr mit kompletten Gliedmaßen wiedersehen zu wollen...).

In der Pause schenken Eltern Kinderpunsch aus!

5. Stunde: Abschluss in meiner Klasse mit Lebkuchen und Spielen.

6. Stunde: ähnlich wie 4. nur mit weniger Leuten, weil sich schon etliche abgesetzt hatten (hätte ich auch gerne gemacht).

Danach ein wenig räumen, verabschieden von den Kollegen (die einen verpissen sich einfach, die anderen gehen rum und umarmen...) Ich war der Letzte und bestieg mein Rad und fuhr in die Freiheit.

Vor dem 2. Januar werde ich mich um die 4 Stapel Arbeiten nicht kümmern (doch ich muss sie morgen noch wegräumen, damit ich in meinem Wohnzimmer wieder treten kann...)

Schools out for this year!!!!

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Mittwoch, 17. Dezember 2003
Sprache und ihre Verhunzung...
...geistert gerade durch die blogs (z.B. bei Phileas: http://nureintest.antville.org/stories/624613/#comments oder bei dark: http://life-sux.org/blogger.html#107147571741118797) und da erinnerte ich mich an diverse Stilblüten (diesmal nicht von Schülern) aus einem Buch über Pflanzen, das ich mal in einem früheren Leben überarbeitet habe. Die aktuellen Stilblüten müsste jemand anders heraussuchen ;-)

"Mutter Natur hat viele Einfälle, um ihre Kinder vor den Unbilden der Witterung zu schützen."

"Fast alle sind einjährige Pflanzen, doch gibt es auch ein- bzw. zweijährige unter ihnen."

"Die Ananaspflanzen sind seit einigen Jahren wieder in Mode gekommen, sozusagen als Remineszenz vergangener Zeiten."

Bildunterschrift:
"Buche in Herbstfärbung in der Sonne eines schönen Tages. Es ist, als wolle sie in roten, goldenen und braunen Tönen noch einmal alles verschwenderisch verschenken, was ihr zu Gebote steht, ehe auch sie vor der herannahenden kalten Jahreszeit ihren Säftestrom einstellt. Dann wird Winter sein."
[Anmerkung: Es handelt sich schon um ein Sachbuch!]

"Sie tragen merkwürdige Namen: Kohlröslein, Wulstlippe oder Blasenfuß, Zahnzunge oder Knorpelschnabel, Drachenmaul oder Kreisbart, Nacktstengel, Waldvögelein oder Kinnladenträger. Der Mensch steht fassungslos vor soviel Phantasie. Es ist einfach unmöglich sie mit Worten zu erfassen."
[Als wenn sich die Orchideen die Namen selbst gegeben hätten...]

"Tropische Regenwälder sind ohne Weg und mit unzähligen Insekten, die zur Plage, ja zur Marter werden können, erfüllt. Sie sind in ihrem Tun oft viel gefahrvoller als Raubtiere, die sich schleichend in der Dämmerung bewegen, oder Giftschlangen, die unsichtbar in der Tiefe lauern. Sie alle bilden ein Mosaik des großen Ganzen, eine Lärmkulisse ohne Beispiel, ein ständiges Tropfen, das von den Bäumen kommt, ein Kampf um das Licht, der von zahlreichen Schlingpflanzen ausgeht, ein Klima, das naß und heiß und brütend zugleich ist. Und tausend und abertausend Stimmen erfüllen die stickige Luft, ein Brausen, Geheul, Gekreisch, ein Flöten, ein Singsang, ein sanftes Rufen."

"Groß ist die Zahl der geschützten Pflanzen, und in Wirklichkeit sind es noch weitaus mehr."

"Durch die Arbeit des Wurzelwerks und der Rhizome wird Humus ab- und eingelagert, die Bodenschicht gewinnt an Fruchtbarkeit, bietet für die nachfolgenden Pflanzen höhere Lebenschancen, und es entwickelt sich eine höchst bedeutungsvolle Wechselwirkung zwischen Boden und Vegetation, die für die Stabilität vieler Pflanzengesellschaften sorgt und für eine relative Abhängigkeit hinsichtlich der Beschaffenheit der Unterlage sowie der Reihenfolge, in der sich die Vegetation langsam verändert."
[Alles verstanden? Nein? Macht nichts. Sind ja auch nur 64 Wörter...]

Und wenn einem das Alles zuviel geworden ist, greife man zur Kaktee:
"Kakteen der Gattung Lophophora werden sogar als Narkotikum genutzt."

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Montag, 15. Dezember 2003
Von Mobbing und großen Nasenlöchern
In meiner 6. Klasse nähert sich gerade das Thema Ägypten dem Ende. So besprachen wir heute die Einbalsamierung der Pharaonen. Zu einem "netten" Foto im Schulbuch, auf dem eine Mumie zu sehen ist, fragte ich, was denn daran besonderes wäre. Dazu erzählte ich die immer wieder gerne vorgebrachte Anekdote von meiner Zeit als Totengräber: Während des Studi-Ferienjobs in einer Gärtnerei musste ich auch drei Gräber ausheben. Natürlich waren sie nicht auf jungfräulichem Grund, sondern es fanden sich schnell Überreste einer vorangegangenen Beerdigung. Als mir mein Kollege den ersten Schädel vor die Füße rollte, musste ich ja noch schlucken, später war es Routine.
Das war jedenfalls ein guter Einstieg um über die vergrößerten Nasenlöcher der Mumie zu sprechen (schließlich hatte man dort mit Hilfe geeigneter Haken das Hirn gerausgezogen ;-). Und wieder schien die Erzählung eigener Erlebnis die Kids gut in den Bann zu ziehen.

In den Bann zog mich dann leider später in der großen Pause das Verhalten meiner Schüler auf dem Schulhof. So beobachtete ich mal sehr genau, wie erst ein, dann drei Schüler den gerne gemobbten Mitschüler nervten und provozierten :-(
Nun, diesmal haben sie Pech gehabt...

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Schneejubel
Irgendwie erinnerte es mich stark an meine Kindheit und Schulzeit: Als heute in der 5.Stunde ein ordentlicher (wenn auch kurzer) Schneeschauer begann und unter den 5.Klässlern Jubel ausbracht, musste ich an meine Begeisterung für jede Schneeflocke denken. Und daran, wie uns bei ähnlicher Gelegenheit unser Kunstlehrer jegliche Illusion nahm, indem er erzählte, dass der Wind aus West käme und die Pracht auch bald wieder zu Ende sein würde.

Nun so ganz konnte ich es mir nicht verkneifen, den Kids Ähnliches zu erzählen, aber wenigstens konnte ich sie ein wenig auf Weihnachten vertrösten. Denn da steigen nach den ominösen Wettermodellen gerade wieder die Chancen auf Schnee.

Warten wir es ab.

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Sonntag, 14. Dezember 2003
Geniale Satellitenbilder...
...gibt es auf dieser Site zu bestaunen:
http://modis.gsfc.nasa.gov/gallery/index.php

Habe gerade wieder viel zu lange dort zugebracht.

Der Clou ist, dass man sie in sehr hoher Auslösung herunterladen kann, sodass man davon Bilder drucken kann.

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Wenn mensch vom Taschenrechner träumt...
...hat mensch vielleicht keine größeren Probleme.
Weiß ich nicht.
Aber ich habe heute nacht von meinem guten alten Casio FX-82 geträumt, den ich mir etwa vor 23 Jahren während meiner Oberstufenzeit gekauft habe und der mich nicht im Stich gelassen hat. Und, was besonders faszinierend ist, der immer noch mit denselben Batterien läuft (ob das eigentlich kleine Plutoniumbrennstäbe sind?).
Ich träumte jedenfalls davon, dass sich mein guter alter Taschenrechner online updaten wollte. Völlig verquer, ich weiß. Natürlich hat er es nicht geschafft, auch weil ich ihn irgendwie daran gehindert habe.
Das kommt vermutlich davon, dass ich gestern in der ct zuviel von Windows-Updates und Photoshop-Zwangsaktivierungen gelesen habe...

Leider träumte ich den Traum nicht zu Ende, weil der Wind gegen halb fünf meine Schlafzimmertür aufdrückte und mich weckte. Aber so habe ich den Traum wenigstens noch in Erinnerung.

Nur - wo ist eigentlich der Taschenrechner? Ich finde ihn nicht. Hat er sich aus dem Staub gemacht, weil er nicht Online gehen durfte?

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