Mittwoch, 17. März 2004
Ist es doch nicht mein Ding?
Eine Stunde reichte mal wieder, um mich an dem zweifeln zu lassen, was ich da mache und mich zur Überzeugung kommen zu lassen, dass ich keine 25 Jahre in diesem Job durchhalten werde.
Aber, wenn mensch so dusselig ist, statt der ursprünglichen Sportstunde vertretungshalber eine Physikstunde machen zu wollen. Dazu in einer Hauptschulklasse, mit der ich eh arge Probleme habe. Es gab natürlich arge Proteste. Wobei sich ein Schüler besonders erregte. Er ist schon seit längerem fast gänzlich out of order und nur mit viel Gelassenheit zu ertragen. Vor zwei Jahren hatte ich noch einen recht guten Eindruck von ihm. Mittlerweile leben seine Eltern in Scheidung und er verwahrlost schlicht und einfach. Seine Konsequenz ist die "Scheißegal-Haltung", gegen die ich kaum ankomme.
Ich weiß kaum, wie ich damit umgehen soll. Einerseits muss ich wohl irgendwie die Oberhand behalten, andererseits erreiche ich mit Druck gar nichts.

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Scheißspiel.




Wenigstens abends noch ein wenig knippsen:

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Sehr hübsches Bild!

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Geiles Photo!
Zu dem Jungen fällt mir auch einiges ein, meine halbe Kindheit/Jugend - ich war nicht anders. Ohne meine Ihr-könnt-mich-doch-alle-mal-am-Arsch-lecken-Schutzmauer hätte ich meine Jugend vermutlich gar nicht überlebt.
Mit Druck erreichst du sehr wohl etwas, nämlich genau das Gegenteil von dem, was du gerne erreichen würdest. Schwierige Sache. Einen konkreten Rat kann ich dir natürlich nicht geben. Aber wenn man bis zum Hals in der Scheisse steckt, und das tut er, sonst würde er sich nicht so verhalten, interessiert einen die Zukunft naturgemäß eher weniger, da sucht man nach der Hand, die einen rauszieht. Und wenn keiner der Vorübergehenden einem seine Hand reicht, dann spuckt man sie eben an mit der Scheisse, in der man gerade sitzt.
Jedenfalls war es bei mir so (oder ist es heute noch?).

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Ja, ich kanns natürlich nachvollziehen
Problem ist halt, damit in einer Gruppe umzugehen, in der noch mehr verhaltensauffällige Leute sind. Ich merke ja, dass ich mit Gelassenheit besser fahre, aber in der Situation, in der es drunter und drüber geht, liegen halt die Nerven irgendwann blank. Bin halt kein kalter Fisch, das wird mir noch zum Verhängnis werden...

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Gratwanderung
Eine solche scheint es mir zu sein. Gelassenheit ist dringend notwendig. Aber auch nicht zu viel davon, oder? Sonst machen die erst recht, was sie wollen. Und zu schnell in die Luft gehen, das nutzen sie auch gnadenlos aus. Dass du nicht auf jeden Einzelfall individuell eingehen kannst, war mir klar. Deswegen schrieb ich auch, keinen Rat geben zu können (nicht nur, weil ich die Bande ja gar nicht kenne).

Diese sogenannten "Problemkinder" scheinen immer mehr zu werden. Wobei ich den Ausdruck "Problemkind" noch nie mochte, vermittelt doch der Sprachgebrauch, dass das jeweilige Kind ein Problem ist, obwohl es eigentlich Probleme hat.

Regelmäßig das Kotzen bekomme ich, wenn in den Medien über die Verhältnisse an den Schulen (ob nun auf Leistung oder Gewalt bezogen) berichtet wird, stets mit dem unterschwelligen Vorwurf, Schulen, Lehrer etc. tun zu wenig und nach Verantwortung schreiend. Was aber ist mit der Verantwortung der Eltern? Mir scheint es, als würde unsere Gesellschaft zu einer Horde verantwortungsamputierter Idioten umerzogen, von den Medien forciert, vom Volk mit Hurra-Gebrüll akzeptiert.

Ok, das klingt jetzt etwas polemisch, gebe ich ja zu, aber die Verantwortungslosigkeit vieler Eltern regt mich auf. Und dazu gehört eben auch ein Ehepaar in Scheidung, welches offensichtlich gar nicht merkt oder schlicht ignoriert, was dabei mit ihrem Sohn geschieht.

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