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Mittwoch, 17. Dezember 2003
Sprache und ihre Verhunzung...
tobyyy, 19:36h
...geistert gerade durch die blogs (z.B. bei Phileas: http://nureintest.antville.org/stories/624613/#comments oder bei dark: http://life-sux.org/blogger.html#107147571741118797) und da erinnerte ich mich an diverse Stilblüten (diesmal nicht von Schülern) aus einem Buch über Pflanzen, das ich mal in einem früheren Leben überarbeitet habe. Die aktuellen Stilblüten müsste jemand anders heraussuchen ;-)
"Mutter Natur hat viele Einfälle, um ihre Kinder vor den Unbilden der Witterung zu schützen."
"Fast alle sind einjährige Pflanzen, doch gibt es auch ein- bzw. zweijährige unter ihnen."
"Die Ananaspflanzen sind seit einigen Jahren wieder in Mode gekommen, sozusagen als Remineszenz vergangener Zeiten."
Bildunterschrift:
"Buche in Herbstfärbung in der Sonne eines schönen Tages. Es ist, als wolle sie in roten, goldenen und braunen Tönen noch einmal alles verschwenderisch verschenken, was ihr zu Gebote steht, ehe auch sie vor der herannahenden kalten Jahreszeit ihren Säftestrom einstellt. Dann wird Winter sein."
[Anmerkung: Es handelt sich schon um ein Sachbuch!]
"Sie tragen merkwürdige Namen: Kohlröslein, Wulstlippe oder Blasenfuß, Zahnzunge oder Knorpelschnabel, Drachenmaul oder Kreisbart, Nacktstengel, Waldvögelein oder Kinnladenträger. Der Mensch steht fassungslos vor soviel Phantasie. Es ist einfach unmöglich sie mit Worten zu erfassen."
[Als wenn sich die Orchideen die Namen selbst gegeben hätten...]
"Tropische Regenwälder sind ohne Weg und mit unzähligen Insekten, die zur Plage, ja zur Marter werden können, erfüllt. Sie sind in ihrem Tun oft viel gefahrvoller als Raubtiere, die sich schleichend in der Dämmerung bewegen, oder Giftschlangen, die unsichtbar in der Tiefe lauern. Sie alle bilden ein Mosaik des großen Ganzen, eine Lärmkulisse ohne Beispiel, ein ständiges Tropfen, das von den Bäumen kommt, ein Kampf um das Licht, der von zahlreichen Schlingpflanzen ausgeht, ein Klima, das naß und heiß und brütend zugleich ist. Und tausend und abertausend Stimmen erfüllen die stickige Luft, ein Brausen, Geheul, Gekreisch, ein Flöten, ein Singsang, ein sanftes Rufen."
"Groß ist die Zahl der geschützten Pflanzen, und in Wirklichkeit sind es noch weitaus mehr."
"Durch die Arbeit des Wurzelwerks und der Rhizome wird Humus ab- und eingelagert, die Bodenschicht gewinnt an Fruchtbarkeit, bietet für die nachfolgenden Pflanzen höhere Lebenschancen, und es entwickelt sich eine höchst bedeutungsvolle Wechselwirkung zwischen Boden und Vegetation, die für die Stabilität vieler Pflanzengesellschaften sorgt und für eine relative Abhängigkeit hinsichtlich der Beschaffenheit der Unterlage sowie der Reihenfolge, in der sich die Vegetation langsam verändert."
[Alles verstanden? Nein? Macht nichts. Sind ja auch nur 64 Wörter...]
Und wenn einem das Alles zuviel geworden ist, greife man zur Kaktee:
"Kakteen der Gattung Lophophora werden sogar als Narkotikum genutzt."
"Mutter Natur hat viele Einfälle, um ihre Kinder vor den Unbilden der Witterung zu schützen."
"Fast alle sind einjährige Pflanzen, doch gibt es auch ein- bzw. zweijährige unter ihnen."
"Die Ananaspflanzen sind seit einigen Jahren wieder in Mode gekommen, sozusagen als Remineszenz vergangener Zeiten."
Bildunterschrift:
"Buche in Herbstfärbung in der Sonne eines schönen Tages. Es ist, als wolle sie in roten, goldenen und braunen Tönen noch einmal alles verschwenderisch verschenken, was ihr zu Gebote steht, ehe auch sie vor der herannahenden kalten Jahreszeit ihren Säftestrom einstellt. Dann wird Winter sein."
[Anmerkung: Es handelt sich schon um ein Sachbuch!]
"Sie tragen merkwürdige Namen: Kohlröslein, Wulstlippe oder Blasenfuß, Zahnzunge oder Knorpelschnabel, Drachenmaul oder Kreisbart, Nacktstengel, Waldvögelein oder Kinnladenträger. Der Mensch steht fassungslos vor soviel Phantasie. Es ist einfach unmöglich sie mit Worten zu erfassen."
[Als wenn sich die Orchideen die Namen selbst gegeben hätten...]
"Tropische Regenwälder sind ohne Weg und mit unzähligen Insekten, die zur Plage, ja zur Marter werden können, erfüllt. Sie sind in ihrem Tun oft viel gefahrvoller als Raubtiere, die sich schleichend in der Dämmerung bewegen, oder Giftschlangen, die unsichtbar in der Tiefe lauern. Sie alle bilden ein Mosaik des großen Ganzen, eine Lärmkulisse ohne Beispiel, ein ständiges Tropfen, das von den Bäumen kommt, ein Kampf um das Licht, der von zahlreichen Schlingpflanzen ausgeht, ein Klima, das naß und heiß und brütend zugleich ist. Und tausend und abertausend Stimmen erfüllen die stickige Luft, ein Brausen, Geheul, Gekreisch, ein Flöten, ein Singsang, ein sanftes Rufen."
"Groß ist die Zahl der geschützten Pflanzen, und in Wirklichkeit sind es noch weitaus mehr."
"Durch die Arbeit des Wurzelwerks und der Rhizome wird Humus ab- und eingelagert, die Bodenschicht gewinnt an Fruchtbarkeit, bietet für die nachfolgenden Pflanzen höhere Lebenschancen, und es entwickelt sich eine höchst bedeutungsvolle Wechselwirkung zwischen Boden und Vegetation, die für die Stabilität vieler Pflanzengesellschaften sorgt und für eine relative Abhängigkeit hinsichtlich der Beschaffenheit der Unterlage sowie der Reihenfolge, in der sich die Vegetation langsam verändert."
[Alles verstanden? Nein? Macht nichts. Sind ja auch nur 64 Wörter...]
Und wenn einem das Alles zuviel geworden ist, greife man zur Kaktee:
"Kakteen der Gattung Lophophora werden sogar als Narkotikum genutzt."
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